Die Tanne

Die Tanne wächst in Mittel-und Südeuropa, ihr bevorzugter Standort sind Wälder in bis zu 1500m Höhe, sie kann eine Höhe von max. 90m erreichen. Ihre Nadeln sind flach, an der Spitze gekerbt, oberseits dunkelgrün, unterseits bläulich gestreift, die Zapfen fallen nicht als Ganzes zu Boden sondern in einzelnen Schuppen, diese wachsen in die Höhe, im Gegensatz zur Fichte, deren Zapfen herabhängen.
Die Rinde ist glatt und braun, bei älteren Bäumen abblätternd, silbrig glänzend (daher Weißtanne)
Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Vitamine A und C, Harze. Enzyme, Monoterpene.
Sammelzeit der Spitzen April und Mai,das Harz ist im Sommer am wirksamsten, kann aber ganzjährig gesammelt werden. Nur wenig ernten, Rinde nicht verletzen .

Wirkung:
bei Erkältung, Lungenleiden, bei Rheuma, zur Nervenstärkung

Geschichte:
Zur Wintesonnenwende am 21. Dezember war es schon in vorchristlicher Zeit üblich, sich mit Ästen und Zweigen von Bäumen zu umgeben, Die Immergrünen, wie Tanne, Fichte, Zirbe, Wacholder, waren schon damals ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit.

Dieser Brauch hat sich bis heute bewahrt, allerdings kam das Schmücken des Baumes erst ab dem17.Jhd. zunächst wurde mit Äpfeln und Nüssen geschmück, weitere Symbole des Lebens, später kam allerlei Zuckerwerk hinzu.

In Deutschland hielt der Weihnachtsbaum allgemein erst 1870 Einzug in die Wohnstuben- durch eine Verordnung von König Wilhelm dem Ersten an seine Soldaten im deutsch-französischen Krieg, Tannen zu Weihnachten an der Front aufzustellen….
Auch Paracelsus empfahl schon, in seinen“Empfehlungen für Bauernstuben“ in die Zimmerecken und Schlafstellen Immergrüne zum Schutz auszulegen.

Die Tannen sind selten geworden, sie sind durch ihre Empfindlichkeit schädlichen Umwelteinflüssen zum Opfer gefallen Meist wird zu Weihnachten die Fichte ins Haus geholt. Alle Nadelgehöze haben ähnliche Wirkstoffe.

Ihre Verwendung:
Die Tanne wurde schon immer zu Heilzwecken genutzt. Aber auch zu magischen Zwecken, die mit Heilanwendungen in Verbindung standen. Für die frühen Völker war die Tanne ein magischer Baum, der viel Kraft übertragen konnte und vor Unheil schützte. Auch Hildegard von Bingen empfahl eine Salbe aus Rinde und Nadeln bei Nervenleiden und Herzbeschwerden. Das Harz fand schon immer Verwendung inform von Salben, die bei Rheuma, Arthrose durchblutungsfördernd wirken, außerdem antispetisch.

Die jungen Triebe finden Einsatz bei Erkältungskrankheiten, die enthaltenen ätherischen Öle wirken als Sirup oder Balsam auswurffördernd, nervenstärkend bei Stress . Bei Lungenleiden empfahl Pfarrer Kneipp

3 zerschnittene Tannenzapfen in Wasser 10 minuten in einem geschlossenen Topf zu kochen und abgekühlt und gefiltert 3x täglich damit zu gurgeln. Im frühen Mittelalter würzte man mit Tannenmaterial sein Bier; Kräuterbier war damals noch üblich, bis dann der Hopfen die Aufgabe von Kräutern übernahm. Hopfen als Tee und Kräuterkissen oder im Bad ist übrigens sehr schlaffördernd und beruhigend.

Allein die Ausdünstungen der Nadelgehölze haben eine positive Wirkung auf den Menschen, sowohl körperlich als auch seelisch, auch das ätherische Öl in einer Aromalampe verströmt heilenden Dampf.

Einige hilfreiche Rezepte:

Zur Inhalation in 1 l heißem, vorher kochendem Wasser, gibt man 3 Tr. Weißtannenöl, 2 Tr. Salbeiöl,und inhaliert die Dämpfe unter einem Handtuch..

Zur Raumluftverbesserung: 3 Tr. Tannenöl, 2 Tr. Zirbenöl, 2Tr. Grapefruit in Wasser verdampfen

Brustbalsam bei Erkältung: 30ml Pflanzenöl , wie Mandel- Jojoba oder Sonnenblumenöl mit 6g Bienenwachs bei max 70 Grad erhitzen und das wachs lösen. In abgekühltem Zustand 1o Tropfen Tannenöl, 4 Tr Bergamotteöl, 2 Tr. Benzoeöl, 3 Tr. Salbei- oder Thymianöl zufügen. Die Brust damit dünn einreiben

Tannenhonig bei Husten: 100 g Tannen- oder Fichtenspitzen im Mai gesammelt mit Wasser übergießen und bei mittlerer Htize 30min köcheln lassen, zwischendurch umrühren, abgedeckt 8 Stunden ziehen lassen, sud abseihen, leicht köcheln, und 150 g Rohrzucker oder 300 g Honig zufügen, unter rühren ca 20 min eindicken lassen, zum Schluss Saft von einer halben Zitrone zugeben und in ein Schraubglas füllen. Aufs Brot, in den Tee oder pur bei Erkältung, Kinder mögen diesen süßen Heilsirup meist sehr gerne!