Lat. Hypericum perforatum, Hartheugewächs
Blutkraut, Teufelsflucht, Wundkraut, Frauenkraut, Tüpfelkraut
Viele Namen wurden Dir gegeben und viele Geschichten ranken sich um dich. Strahlend stehst Du mit deinen fünf blätterigen Blüten und unzähligen Staubgefäßen, weitverzweigten holzigen Stängeln und fest verwurzelt am liebsten am sonnigsten Platz im Garten oder in der freien Natur, Du liebst den Kalk im Boden und versprühst deine Sonnenkraft auf diesen Böden am intensivsten. Schon seit dem Altertum giltst Du als Pflanze des Lichtes , Deine zum Himmel aufstrebenden und weit geöffneten Blüten deuten auf die starke Verbindung zur Sonne hin. Fest sind Deine Wurzeln und weit verzweigt sind sie mit der Erde verbunden.
Hält man deine Blätter gegen das Licht sieht man die vielen hellen Punkte, die ätherisches Öl enthalten und dir den Beinamen perforatum gegeben haben. Deine Blüten sind strahlenförmig und haben fünf Blätter, die sich weit nach außen wölben und zur Umgebung hin öffnen. Reibt man eine Blüte zwischen den Fingern so tritt der rote Blütenfarbstoff heraus, das heilkräftige Hypericin. Deine Stängel sind hart, 2-seitig, was sehr selten in der Pflanzenwelt vorkommt und besitzen enorme Widerstandskraft . Deine höchste Heilkraft besitzt Du um den 21. Juni zur Sommersonnenwende und dem 24. Juni, dem Johannifest- Wenn die Sonne an ihrem höchsten Punkt am Himmel steht.
Schaut man dich mit dem Herzen, nimmt man eine sich verschenkende kraftvolle und ausgwogene Energie wahr, mit Deiner starken Verwurzelung trotzt du stürmischen Zeiten und lässt Dich nicht umpusten oder gar entwurzeln.
Deine vielen Zweige, Deine aufrechte Wuchsrichtung und Deine sonnengelben Blüten muten fröhlich, sonnenkräftig und optimistisch an.
Deine Signatur deutet auf die Bereiche beim Menschen hin, die deinen heilenden Kräften besonders zuträglich sind.
Bereits in vorchristlicher Zeit, weiter über Paracelsus, der dich als größte Heilpflanze bezeichnete, bis zu heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Deine stimmungsaufhellende, Angst, Depressionen, Melancholie, Nervenschwäche beseitigende oder verringernde Wirkung bekannt. Du schenkst uns mit Deinen Substanzen seelische Kräftigung und erhellst unser Gemüt.
Bei Drüsenschwellungen, rauer Haut, Sonnenbrand, im gesamten Beschwerdebereich, der mit ziehenden reißenden Schmerzen einhergeht , bist Du eine sanfte aber tiefgreifende Helferin. Am besten hilfst Du uns innerlich als Teeaufguss aus deinem frischen Kraut, als Tinktur oder äußerlich inform eines Ölauszuges, der seine Wirkung auch innerlich eingenommen zeigt. Bei deiner Anwendung sollten wir uns nicht der Sonne aussetzen, da dies zu Hautirritationen führen kann.
Auch als Schutzpflanze für Haus, Hof und Tier wirst Du schon seit langem genutzt- als Kranz auf dem Hausdach gegen Blitzeinschlag und dunkle Kräfte, als Futterbeigabe zur Gesunderhaltung der Tiere, auch beim traditionellen Feuersprung bei Sonnenwendfeiern trug und trägt man Dich auf dem Kopf oder als Gürtel .
Gerade uns Frauen bist Du eine heilende Freundin und wir danken Dir, dass Du uns deine helle durchwärmende positive Sonnenenergie freigiebig schenkst.
Eine Doppelgängerin besitzt Du, das Jakobs-Kreuzkraut, dieses ist giftig und sollte bei der Ernte des Johanniskrauts unbedingt unterschieden werden können!
REZEPTE mit dem Johanniskraut für den Sommer
Johanniskrautöl, wundheilend, entzündungshemmend, auch sehr wirksam als Massageöl kombiniert mit ätherischen Ölen, z.B. von Lavendel, Bergamotte, Rose, Geranie
innerlich 1 Teel. 2x täglich Liichtbringerin für die Seele, immer kurmäßig einnehmen, auch den Tee oder eine Tinktur
Ein Marmeladenglas knapp zur Hälfte mit kleingezupften Blüten, Knospen, Blättern geben und mit gutem BioÖl – z.B. Oliven-, Sonnenblumen-, Mandelöl auffüllen.
Für 4-6 Wochen in die Sonne, bzw. hell und warm stellen, täglich schütteln, in den ersten Tagen den Deckel zum Entweichen der Feuchtigkeit kurz abnehmen.
Abfiltern und in dunkle Glasfläschchen füllen. Ca 1 Jahr haltbar
Auch für Tee oder die Tinktur immer das obere Drittel der Pflanze ernten und ohne Stengel verarbeiten.
Übrbackene Wildkräuterfladen
500g BioDinkelvollkornmehl oder 1050er mit 1 Päckchen Backpulver und 200g Butter oder 100Butter 100 Olivenöl und 1 Teel. Salz vermischen , 200ml Buttermilch, etwas Kräutersalz und 2 Hände voll (Wild)kräuter und Blüten, wie Giersch, Brennnessel, Gundelrebe, Lavendel, Rose, Ysop, Majoran, Petersilie usw. zum Teig geben, gut vermengen und auf ein gefettetes Backblech streichen, mit geriebenem Käse und weiteren Kräutern , evtl. Knoblauch bestreuen und den Fladen für ca. 20 min bei 200 Grad mittlere Schiene backen, schmeckt gut zu gemischtem Salat, bei dem auch die Sommerkräuter reichlich verwendet werden dürfen.