Die Gundelrebe

Die Gundelrebe (Gundermann), Glechoma Hederacea, Lippenblütler

blüht von März/April bis Juni/ Juli (je nach Wetterverhältnissen) und kann in der gesamten Blütezeit geerntet werden ; verwendet werden die Blätter und Blüten.
Die Gundelrebe enthält viel Gerbstoffe, Bitterstoffe und ätherisches Öl; außerdem Vitamine und Mineralien;
Im März erscheinen die ersten Blätter und gegen Monatsmitte auch bereits die ersten violetten kleinen Blüten. Die Gundelrebe wächst bodennah, im Frühjahr etwas gen Himmel strebend, und schlängelt sich mit ihren Ausläufern, an denen nieren!förmige, raue Blättchen in großer Zahl wachsen, weit über den Boden und kann große Bodenabschnitte beranken. In den Blattachseln wachsen jeweils 2-3 kleine violette Blüten.
Die Gundelrebe wirkt schleimlösend bei Bronchitis, Nebenhöhlenentzündung, harnsäurelösend/entschlackend, stoffwechselregulierend ( bei der Frühjahrskur), unterstützt den Heilungsprozess bei eitrigen Wunden und Ekzemen, (Gundelrebe leitet sich vom althochdeutschen Gund ab und bedeutet Eiter, Verschmutzung), sie unterstützt bei Blasen-Gallen-Nieren-Leberleiden, auch bei Steinleiden wirkt sie unterstützend und auflösend; bei Ohrenschmerzen hilft ein Ölauszug, von dem man mehrmals täglich 1 Tropfen in den Gehörgang gibt.(Signaturenlehre: Die nierenförmigen Blätter weisen auf Wirkung bei Nierenleiden hin)
Die Gundelrebe galt in früheren Zeiten als Allheilkraut( zur Entgiftung wurde sie regelmäßig von Schmieden und anderen Metallberuflern genutzt) und auch heute noch wird sie gerne in der Naturheilkunde und Volksmedizin erfolgreich eingesetzt, oft, wenn nichts anderes geholfen hat . In alten Zeiten wurden ihr magische Kräfte zugeschrieben, insbesondere bei der Heilung von kranken Tieren; aber auch zu Walpurgis, der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai, glaubte man, dass man mit einem Gundelrebenkranz auf dem Kopf hellsichtig sei ; bei schamanischen Reisen soll sie unterstützend wirken und als Räucherwerk reinigt sie Körper, Seele und Geist . Hildegard von Bingen empfahl die Gundelrebe: bei Ohrensausen sei eine Ohrauflage mit gekochter Gundelrebe hilfreich, ebenso empfahl sie zur Gesunderhaltung und – werdung regelmäßige Haarwäschen aus einem Gundelrebenwasserauszug, in der HildegardKüche fand sie als Gemüse Anwendung. Bevor der Hopfen zur Aromatisierung von Bier genutzt wurde, waren dies die Gundelrebe und auch die Brennnessel.

Rezepte mit Gundelrebe:
Kräuter-Gesundtrunk , sehr gut zur Entschlackung im Frühjahr:
Ca 1 Handvoll kleingeschnittene(n) Gundelrebe, Giersch, Löwenzahnblüten, Brennnessel, Melisse, Schafgarbenblättchen, Pfefferminze mit 1L Wasser oder halbundhalb Wasser/BioSaft und evtl. kleingeschnittener Zitrone aufgießen und mindestens 2 Stunden oder über Nacht ziehen lassen und als Kur über den Tag verteilt 1-2 Wochen täglich trinken oder einfach so zwischendurch genießen. Im Mai evtl. ein,zwei Stiele angetrockneten Walldmeister ½ Stunde mit ziehen lassen.

Gundelrebenmilch:
Eine halbe handvoll Gundelrebenblätter und –blüten ca 10 Minuten in 1/4L Milch sachte köcheln lassen, die fettlöslichen Inhaltsstoffe können so besser genutzt werden ; die Milch hilft bei Erkältung, Husten und ist auswurffördernd

Würzige Kartoffelsuppe mit Gundelrebe und Brennnessel : Rezept für 2-3 Personen
Kartoffeln, Möhren, Sellerie nach Bedarf klein schneiden und in Gemüsebrühe oder Salzwasser weichkochen, 1 kl. Zwiebel, evtl. 1Knoblauchzehe kleinschneiden und in Olivenöl dünsten, 3 handvoll Gundelrebe, 1 handvoll Brennnesselspitzen (kleingeschnitten) dazugeben kurz mitdünsten und zur Suppe geben, nach Geschmack würzen und evtl. mit Mehl , (pflanzlicher) Sahne etwas verfeinern. Nach Geschmack passieren.

Ein Bad aus einem sehr starken Gundelrebentee (ca 100g in 2L Wasser) 10 minuten ziehen lassen und dem Badewasser zufügen hat eine entgiftende, erkältungslindernde und hautfreundliche Wirkung, auch ein Teegetränk aus Gundelrebe hat diesen Effekt .

Gundelrebe eignet sich gut als Tischdeko und wächst sogar weiter, wenn sie in ein Gefäß mit Wasser gelegt wird- (schöne Osterdeko)